Die Schamanische Reise
- Juni 24, 2024
Eine schamanische Reise dient uns dazu, eine sonst vor unseren Augen verborgene Wirklichkeit zu betreten. Sie ermöglicht uns den Kontakt in die nicht-physischen Welten und in die Tiefen unserer eigenen Seele. Was die Hintergründe des schamanischen Reisens sind – und mit welchen Tipps eine schamanische Reise gelingt!
Was ist eine schamanische Reise?
Aus Sicht der SchamanInnen bestehen viele Welten in Koexistenz mit unserer materiellen Welt; diese bleiben uns jedoch in der Regel verborgen – dazu ein Vergleich:
Stell Dir unsere irdisch-physische-Existenz wie einen Raum vor – einen Raum in einem Haus mit unzähligen Räumen. Wenn es in diesem Raum das Wasser durch die Decke tropft, d.h. irgendetwas nicht in Ordnung ist und ein Symptom auftaucht, können wir natürlich im Raum die Decke abdichten oder das Wasser auffangen; noch besser aber wäre es, in die anderen Räume zu reisen, herauszufinden, wo das überschüssige Wasser herkommt und die Ursache zu bereinigen bzw. das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Warum macht man eine schamanischen Reise?
Die Schamaninnen und Schamanen haben gelernt, zwischen diesen Räumen zu wandern; sie sind Brückenbauer zwischen der physischen Welt und den nicht-physischen Welten.
Dazu braucht es die (trainierbare) Fähigkeit, beim Hinübergleiten aus unserem „normalen“ Alltagswachzustand in diese nicht-physischen Räume so wach zu bleiben, dass wir unsere Absicht (also z.B. den Grund zu finden für das überschüssige Wasser und ihn zu lösen) halten und das Wissen aus dem einen in den anderen Raum transportieren können.
Das kannst Du Dir vorstellen wie das Festland und das Meer:
Mit unserem Alltagswachbewusstsein bewegen wir uns auf dem Festland. Wenn wir jetzt tiefer in die nicht-physischen Welten eintauchen wollen, schwimmen wir im sogenannten Traumzustand dazu weit ins Meer hinaus. Die SchamanInnen beherrschen dieses bewusste Hinübergleiten und verwenden dazu je nach Tradition und Gegend auch verschiedene Werkzeuge wie z.B. die Trommel oder Pflanzenmedizinen, die ihnen helfen, noch weiter in diese Räume vorzudringen und ihre Absichten zu verwirklichen. Das angeleitete schamanische Reisen, das sich in unserer Zivilisation heute verbreitet hat, erlaubt uns, uns in der „Brandungszone“ zwischen Meer und Festland zu bewegen und so Antworten auf Fragen zu finden, Heilung zu finden und Absichten zu realisieren.
Harry befindet sich mit dem bereits verstorbenen Professor Dumbledore in einem Zwischenraum, nachdem er sich von Voldemort hat töten lassen. Sie unterhalten sich. Harry fragt: „Professor, ist das hier wirklich oder findet es nur in meinem Kopf statt?“ Dumbledore antwortet: „Es findet in Deinem Kopf statt, Harry – warum sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist?“
(aus „Harry Potter“, letzter Teil)
Wie läuft eine schamanische Reise ab?
Die schamanische Reise dient uns also dazu, eine sonst vor unseren Augen verborgene Wirklichkeit zu erforschen. Sie ermöglicht uns den Kontakt in die nicht-physischen Welten und in die Tiefen unserer eigenen Seele.
Es gibt verbal angeleitete oder nicht angeleitete schamanische Reisen, zum Teil unterstützt oder gelenkt durch die Schamanentrommel, die Rassel oder schamanische Gesänge.
- Dazu machst Du es Dir typischerweise sitzend oder liegend bequem und schließt Deine Augen, um die Innenwahrnehmung mehr in den Vordergrund zu rücken.
- Meist reisen wir mit einer zuvor formulierten Absicht; diese Absicht richtet den Fokus aus, sodass wir zielgerichteter an die Plätze gelangen, die die notwendigen Antworten und Lösungen für uns bereithalten.
- Am Ende der schamanischen Reise kommen wir präsent wieder in unsere physische Existenz zurück und können einerseits nun mit den Erkenntnissen weiterarbeiten und andererseits die bereits in den anderen Räumen erzeugten Shifts und erhaltenen Geschenke sich von selbst in unseren physischen Alltag durchsetzen lassen.
Wohin reisen wir überhaupt bei einer schamanischen Reise?
Die schamanischen Traditionen halten verschiedene „innere Landkarten“ für uns bereit; ihnen gemeinsam ist die Aufteilung in drei Welten: Die untere, die mittlere und die obere Welt. Diese werden noch weiter in verschiedene Bereiche oder Ebenen unterteilt.
Die untere Welt
In der unteren Welt finden wir die Anteile von uns, die wir noch nicht wieder integriert haben, d.h. z. B. alte Verwundungen und schmerzhafte und schwerwiegende Erlebnisse, die, als sie passiert sind, zu groß für unsere Verarbeitungskapazität waren. Weil wir uns von ihnen noch nicht lösen konnten, bleiben sie in der unteren Welt gespeichert, genauso wie die Seelenverträge, die aus ihnen hervorgegangen sind und die bis heute unser Leben bestimmen. Genauso finden wir in der unteren Welt vollkommen heile und unberührte Anteile von uns selbst und noch verborgene Kräfte, die z.B. aufgrund eines Traumas in den Untergrund verschwunden sind und uns entsprechend in unserem Leben fehlen.
Die mittlere Welt
Die mittlere Welt ist auch die unserer irdischen Existenz – in die mittlere Welt reisen wir z.B. tiefer hinein, um mit bestimmten Kräften der Natur mehr in Berührung zu kommen, mit bestimmten Elementen (einem Tier, einer Pflanze, einem Wassertropfen etc.) eins zu werden, manchmal auch, um Konflikte in unseren aktuellen Beziehungen oder unserem aktuellen Leben zu erlösen.
Die obere Welt
In der oberen Welt finden wir viele Plätze von Führung, Heilung und Unterstützung; so können wir hier in Beziehung treten zu unserem inneren Lehrer/unserem höchsten Selbst, wir treffen auf leuchtende Wesen und aufgestiegene MeisterInnen, auf die Dörfer unserer Ahnen und weitere uns verbündete Kräfte und Medizinen.
Tipps für eine erfolgreiche schamanische Reise
- Sei fit und ausgeschlafen: Am besten machst Du die Reise dann, wenn Du fit und ausgeschlafen bist. D.h. wenn Du ausreichend Energie dazu hast, weil das Wachbleiben in den nicht-physischen Wahrnehmungsräumen uns deutlich mehr Energie abverlangt als das im physischen Alltag. Mach die Reise also nicht gerade dann, wenn Du kurz vor dem Schlafengehen bist, wenn Du wirklich etwas davon haben willst. Es gilt auch: Wenn Du weißt, dass Du während der Reise einnicken könntest, mach sie lieber im Sitzen als im Liegen.
- Komm mit einer klaren Absicht: Eine klare Absicht (und hier kommt es nicht auf die „richtige“ Formulierung an, sondern darauf, dass Du diese Absicht wirklich fühlst) hilft, uns an die richtigen Plätze und in die richtigen Begegnungen zu bringen. Setze zu Beginn der Reise Deine Absicht – und dann lass los.
- Vertraue auf dein innerstes Wesen: Nun überlasse es den Kräften bzw. Deinem innersten Wesen, Dich zu führen und an diese Plätze zu bringen: Unser Verstand hat oft eine Idee, wie wir scheinbar am besten von A nach B kommen, aber Dein innerstes Wesen weiß so viel mehr, was dafür gebraucht wird. Vertrau´ Dich der Reise an, ohne lenken oder etwas Bestimmtes erzeugen zu müssen. D.h. auch, nichts loswerden zu müssen, wenn unangenehme Dinge auftauchen, sondern wach und offen zu bleiben.
- Hänge dich nicht ans „Sehen“: Hänge Dich, erst recht wenn diese Art der Wahrnehmung noch ungewohnt für Dich ist, nicht zu sehr ans „Sehen“. Ca. drei Viertel der Menschen haben als ersten Kanal der nicht-physischen Wahrnehmung, der auch sogenannten Hell-Wahrnehmung das Hellfühlen, einige das Hellwissen; und das Hellsehen. Versteife Dich nicht darauf, Dinge total klar sehen zu wollen – wenn Du willst, kannst Du diese Fähigkeit immer noch weiter trainieren und ausbauen. Was Dir schonmal weiterhelfen kann, wenn Du nichts siehst während der Reise, ist folgende Frage: „Wenn ich jetzt gerade etwas sehen würde, was würde ich sehen?“ und dann dem allerersten Impuls zu folgen.
- Kümmere dich nicht um „echt“ oder „eingebildet“: Kümmere Dich zu Anfang nicht so sehr darum, ob alles, was Du wahrnimmst, „echt ist oder nur eingebildet“ – je mehr Du reist, d.h. je mehr Du diese Art der Wahrnehmung trainierst und wenn Du Deinen Energiekörper dabei gleichzeitig weiter von schweren Resten befreist, desto klarer wird Deine nicht-physische Wahrnehmung insgesamt und desto sicherer kannst Du mit der Zeit unterscheiden, was Du wirklich siehst und was Du nur siehst, weil Du es sehen willst. Es spielt erstmal gar nicht so eine große Rolle. Erst recht nicht, wenn es hilft.
Häufige Fragen
Eine schamanische Reise ist die Möglichkeit, uns zwischen unserer physischen Welt und den nicht-physischen Welten wach und bewusst hin und her zu bewegen. Schamanische Reisen können unterschiedlichen Zwecken dienen, z.B. um alte, z.T. unbewusste Verwundungen zu erlösen, alte Versprechen oder Verträge zu verwandeln, verlorene Seelenanteile zu uns zurückzuholen oder den Kontakt zu Krafttieren oder anderen hilfreichen Kräften oder leuchtenden Wesen aufzunehmen.
Ja! In meinen Materialien findest Du kostenfreie Anleitungen für schamanische Reisen, die Du jederzeit nutzen kannst.
Die schamanische Reise dient uns dazu, sonst vor unseren Augen verborgene Räume zu betreten. Sie ermöglicht uns, Erkenntnisse und Antworten auf Fragen zu finden, die unser Verstand nicht geben kann. Dadurch können wir unsere persönliche und spirituelle Entwicklung weiter vorantragen, notwendige nächste Schritte erkennen und größere Zusammenhänge verstehen.
Weitere Absichten können sein, Heilungsprozesse anzustoßen und den Ursprung vorhandener Beschwerden, von Familienthemen oder immer wiederkehrender Lebensthemen aufzuspüren und zu erlösen.
Wenn Du nicht sicher bist, welche Absicht Du wählen sollst, schau, welches Thema Dich gerade in Deinem Leben beschäftigt und was Du Dir wirklich für Dein Leben wünschst. Von einem ganz konkreten Konflikt bis hin zu den großen Themen wie z.B. Urvertrauen, Selbstliebe, Erfüllung und Sinnfindung in Deinem Leben – alles ist möglich.