Welche Fehler Du auf Deinem spirituellen Weg nicht machen solltest

In der spirituellen Entwicklung geht es um unsere persönliche Transformation und um ein größeres Bewusstsein – zum höchsten Wohle aller. Welche Fehler Du auf Deinem Weg der spirituellen Entwicklung keinesfalls machen solltest – und wie Du sie vermeidest!

Worum geht es bei unserer spirituellen Entwicklung?

In der spirituellen Entwicklung geht es vor allem um unsere persönliche Transformation und ein größeres Bewusstsein, und das zu unserem höchsten Wohle und zum höchsten Wohle der gesamten Schöpfung.

Spiritualität bezeichnet die Suche nach einem tieferen Sinn im Leben und dem Zweck unserer Existenz über die Vertiefung der Beziehung zu uns selbst, den anderen und dem Leben. Sie basiert auf unserer persönlichen Erfahrung und der Verbindung zu etwas Größerem wie einer höheren Macht.

Tipps für Deine spirituelle Entwicklung

10 Fehler, die Du auf Deinem spirituellen Weg vermeiden solltest

Natürlich machen wir auch im Rahmen unseres spirituellen Weges Fehler; das ist unvermeidlich und Teil unseres Wachstumsprozesses.

Weil viele Fehler im Rahmen der Spiritualität jedoch vor allem aus Unwissenheit entstehen und Dich in Deinem Entwicklungsprozess weit zurückwerfen können, kommen hier die zehn größten Fehler, vor denen Du Dich auf Deinem Weg in Acht nehmen solltest:

1. Die Suche nach dem perfekten Leben

Das, was die meisten Menschen zur Spiritualität bringt, ist der Wunsch nach Veränderung, einem besseren Leben mit mehr Bedeutung, Sinnhaftigkeit und Erfüllung. Oft stellt sich dann insgeheim der Wunsch nach dem perfekten Leben oder dem perfekten Zustand ein.

Wir entwickeln die Idee, dass wenn wir nur irgendwann „weit genug entwickelt“ oder erleuchtet sind, auch unser äußerliches Leben perfekt sein wird, d.h. genauso, wie wir es uns wünschen. Ein Leben für immer auf der Sonnenseite, ein ewiger paradiesischer Zustand.

Wenn wir genau hinschauen, ahnen wir bereits, dass immer nur Sonne Wüste bringt, dass wir auch den Regen brauchen. Wir wissen, dass ein ewiger paradiesischer Zustand uns keine echte Weiterentwicklung mehr ermöglichen würde.
D.h. hänge Dich nicht an die Idee, Du wärst irgendwann „fertig“, sondern gehe für Deine innere Transformation und die Öffnung Deiner Wahrnehmung.

Man sieht, wie eine Frau, von deren Körper man nur im Hintergrund einen Ausschnitt sieht, aus ihrer Hand Rosenblüten fallen lässt auf eine Opfergabe, die bereits mit Rosenblütenblättern bedeckt ist
Man sieht im Vordergrund des Bildes eine gelbe Kerze, an deren Flamme ein Stück Räucherholz entzündet wird, verschwommen am Rand und im Hintergrund Teile einer Blume und der Person, die das Räucherholz an die Flamme hält.

2. Das Erwarten schneller Erleuchtung

Echte spirituelle Entwicklung erfordert nicht nur Bewusstheit und Selbstreflexion, sondern auch Engagement, Geduld und Ausdauer. Sie ist eine Reise, die Höhen und Tiefen für uns bereithält, und die sich nicht beschleunigen lässt.

Du wirst alle Stufen der Leiter hochsteigen müssen, um zu erkennen, dass es keine Leiter gibt. Erfahrungsgemäß kommen wir an keiner Stufe vorbei.

Natürlich können wir kurzfristige Shifts, Veränderungen und Verbesserungen erzeugen, und ja, intensive spirituelle Erfahrungen können uns vorher ungeahnte Türen aufschließen. Es bleibt, dass der Weg zu spirituellem Erwachen, Befreiung und Erleuchtung – an dem Du, wenn er Dich ruft, auf Dauer sowieso nicht vorbeikommst– einer Pilgerreise gleicht und keinem Schnellzug.
Lass Dich also ganz bewusst und in Ruhe gehen und genieße den Weg.

3. Das Warten auf eine bessere Zeit

Wir Menschen neigen dazu, ständig auf bessere Zeiten zu warten. Das äußert sich z.B. dadurch, dass unser Verstand uns immer wieder suggeriert, dass wir weiter müssten, dass unser Glück quasi hinter der nächsten Ecke wartet. Genau das passiert uns auch auf spirituellen Pfaden:

  • „Wenn ich mich nur weit genug entwickelt habe, finde ich meine/n Traumpartner/in.”
  • „Wenn ich durch dieses Thema durch bin, habe ich keine Schmerzen mehr.”
  • „Wenn ich erleuchtet bin, dann bin ich glücklich.”

Doch das Warten hält uns davon ab, im jetzigen Moment wirklich präsent zu sein. Deshalb erlaube Dir, das Warten loszulassen.

Man sieht in Nahaufnahme eine Trommel mit schwarzem Trommelfell und auf ihr liegend den Trommelschlegel.
Man sieht den Ausschnitt eines Seminarraums mit einigen TeilnehmerInnen; Kerstin, im Vordergrund im Profil im Bild zu sehen, hört fokussiert zu.

4. Das Fantasieren eines besseren Orts

Häufig fantasieren wir auch immer wieder in unserem Kopf über einen besseren Ort. Für uns ganz persönlich und für die Welt:

Ohne nervige Nachbarn. Ohne körperliche Schmerzen. Mit großem Garten. Mit dem perfekten Partner. Mit weniger Alleinsein. Ohne betonierte Landschaften und abbrennende Wälder. Ohne Krieg. Ohne Hungersnöte.

Und natürlich dürfen wir uns das auch mal wünschen – aber Achtung: Genau wie das Warten hält uns auch das Fantasieren davon ab, im Hier und Jetzt wirklich präsent zu sein. Lass Deine Fantasien fallen und sei präsent inmitten von dem, was ist.

5. Spiritualität als Fluchtversuch

Was uns direkt zu dem wohl größten und häufigsten Fehler in der Spiritualität bringt: Manchmal vertiefen wir uns in spirituelle Pfade, um der irdischen Welt und ihren Herausforderungen ein Stück zu entkommen:

Wir sehen unsere Meditationspraxis als „Insel“, auf die wir uns aus dem Alltag zurückziehen können oder beschäftigen uns auf eine Weise mit Meditation, Gebet oder spirituellen Retreats, um der Realität und unserem menschlichen Dasein zu entfliehen.

Der Grund dafür ist oft, dass wir weniger mit Schmerz und Leid in Berührung kommen und den Anstrengungen der physischen Welt ausweichen möchten. Dies lässt uns jedoch nicht nur der Welt gegenüber immer fragiler werden, sondern auch passiver.

Es geht auch nie um das Entweder (spirituelle Pfade)–oder (irdisch-menschliches Dasein). Spiritualität sollte uns immer dazu dienen, auf Erden vollkommen anwesend zu sein, noch präsenter, und nicht weniger präsent.

Man sieht Kerstin, eine Frau Mitte 40 mit blonden langen Haaren. Sie sitzt auf einer Wiese, vor sich ausgebreitet ihr Medizinbündel, von dem man primär das Tuch sieht, und in ihren beiden Händen eine große Zahl Rosenblütenblätter, in die sie achtsam hineinbläst.
Man sieht eine Gruppe von Menschen in einem Seminarraum, Männer und Frauen verschiedenen Alters, die jede/r eine Rassel zum Himmel erhoben halten mit leuchtenden Gesichtern, zum Teil mit geschlossenen Augen; eine Frau spricht.

6. Nicht im Spiel sein

Es gibt noch einen weiteren Fehler, der uns weniger anwesend sein lässt, jedoch aus anderem Grund: Wir verwechseln Spiritualität und Gottvertrauen mit Passivität und Gleichgültigkeit gegenüber dem irdischen Geschehen.

Wir sind nicht mehr ansprechbar für irdische Belange, sind nicht mehr im Spiel, gestalten nicht mehr aktiv mit, weil wir das größere Einverstandensein mit den Dingen und das Anerkennen der Entwicklungsreise und/oder des Großen Einen verwechseln mit Gleichgültigkeit.

Das ist eine große Gefahr während unserer spirituellen Entwicklung, weil das Paradox des Lebens nicht so leicht zu begreifen ist: Dass alles gut ist und gleichzeitig nicht. Dass es nichts zu tun gibt und es gleichzeitig eine Menge zu tun gibt. Dass wir da sind und gleichzeitig nicht.

Lass Dich nicht verführen zu Passivität oder Gleichgültigkeit dem Leben oder der Welt gegenüber.

7. Das spirituelle Ego

Das „spirituelle Ego“ steht für die Tendenz, spirituelle Praktiken oder Einsichten zu nutzen, um unser Ego zu stärken, anstatt unsere Identifikation damit zu lösen und es zu überwinden; d.h. wenn unsere spirituellen Fortschritte dazu führen, dass wir uns den anderen überlegen fühlen. Wir verfallen in eine Art spiritueller Arroganz, in der wir Anerkennung oder Bewunderung erwarten und denken, wir wären jetzt besser als die anderen.
Lass stattdessen Demut und Selbsterkenntnis in Dir regieren.

Man sieht vor schwarzem Hintergrund auf einem bunt gemusterten Altartuch eine Phönix-Statue, brennende Kerzen, und Tulpen in einer Vase.
Man sieht einen von Kerzenlicht beleuchteten Ausschnitt eines Altars mit Blumen, Rasseln und Statuen, im Hintergrund brennende Teelichter.

8. Spiritueller Materialismus

„Spiritueller Materialismus“ wiederum bezeichnet die Tendenz, spirituelle Praktiken oder Techniken zu benutzen, um materielle Ziele zu erreichen oder weltliche Wünsche durchzusetzen. D.h. wir missbrauchen spirituelle Wege, um egoistische Ziele zu verfolgen.

Statt Spiritualität als Weg zur inneren Entwicklung und Selbsterkenntnis zu sehen, wird sie zu einem Mittel, um Macht, Status oder Besitz zu erlangen. Dies verhindert häufig die echte spirituelle Entwicklung, da wir uns auf äußere statt auf innere Werte ausrichten.

Selbst das Erlangen besonderer spiritueller Fähigkeiten wie z.B. die Hellsichtigkeit ist in Wahrheit nur ein Nebenerzeugnis der eigentlichen Entwicklung.
Lass Dich deshalb nicht verführen oder ablenken.

9. Die Idee, dass es nicht um Dich ginge

Das Gegenteil des Missbrauchs der Spiritualität für egoistische Zwecke ist die Idee, dass es gar nicht um uns ginge, was häufig zu einer Vernachlässigung unserer eigenen Bedürfnisse und der entsprechenden Selbstfürsorge führt. Dies ereilt die Frauen aufgrund unserer jahrhundertelangen Konditionierung deutlich häufiger als die Männer.

Das ist erneut das Paradox: Es geht nicht um uns, und es geht total um uns.

Es dient der Welt nicht, wenn Dein Licht nicht mehr hell erstrahlt, sondern nur noch auf kleiner Flamme brennt, denn so wird die Welt nicht heller. Darum sorg immer auch ganz physisch-irdisch gut für Dich.

Man sieht Kopf und einen Teil des Oberkörpers einer Frau, die zugedeckt mit dem Rücken auf einer Behandlungsliege liegt; über ihr ragt ein Arm ins Bild, in der Hand ein großer grüner Stein und ein Pendel. Im Hintergrund sieht man verschwommen zwei zusehende Frauen.
Man sieht im Vordergrund eine Hand, die eine Rassel hält und den Boden berührt, im Hintergrund weitere, außerdem verschwommen zahlreiche bunte brennende Kerzen.

10. Der Kampf gegen die Dunkelheit

Viele spirituelle Menschen versuchen der Dunkelheit zu entkommen oder die Dunkelheit zu bekämpfen, um sie zu besiegen.

Dabei lehren uns viele der großen Mythen und Geschichten, dass dies nicht die endgültige Lösung ist – zugegebenermaßen etwas für Fortgeschrittene auf dem spirituellen Weg.
Ein Beispiel aus der neueren Zeit ist die Geschichte von Harry Potter:

Harry erkennt, nachdem er alles versucht hat, um den dunklen Lord zu besiegen, dass seine einzige Chance, die Welt zu retten, ist, sich von Voldemort töten zu lassen. Er wagt genau das, nicht weiter gegen Voldemort anzukämpfen, sondern sich ihm hinzugeben. Und befreit sich genau dadurch von dem Teil des dunklen Lords, der in ihm lebte – was ist die Dunkelheit, die in uns lebt? Die Idee der Trennung. Dass nicht alles aus derselben Quelle käme, dass wir nicht alle Teil desselben sind.

Man sieht das Logo von Kerstin: einen abstrakt gezeichneten fliegenden Adler (man sieht Kopf, Flügel und einen Teil des Körpers angedeutet, der wie aus einem Kreis hervorfliegt.
"Ich bringe Dir hier das Wissen der SchamanInnen näher: SchamanInnen sind Menschen der Wahrnehmung: Wir gehen davon aus, dass wir die Welt verändern, indem wir unsere Wahrnehmung verändern. Der Schlüssel, den Kampf in uns zu erlösen, liegt im Erkennen, dass wahre Licht das Helle und das Dunkle enthält. Dein Erkennen wird das Ende der Dunkelheit für Dich sein.“

Kerstin Brinkbäumer