Warum Du Dein Leben als Entwicklungsreise erkennen musst

Aus schamanischer Sicht ist unsere aktuelle Lebensspanne Teil einer viel größeren Entwicklungsreise. Auf unserem Weg begegnen wir immer wieder herausfordernden Situationen wie Krankheiten, Konflikten oder Verlusten. Warum Du diesen Herausforderungen nicht ausweichen solltest – und wie sie Dir dabei helfen, Dein volles Potenzial zu entfalten.

Unser Blick auf Herausforderungen im Leben

Wir sind als Gesellschaft gelegentlich immer noch dazu verführt, unser Leben als eine Verkettung unglücklicher Umstände anzusehen, vor allem wenn wir schwierigen Situationen und Herausforderungen gegenüberstehen: Gerade dann haben wir oft das Gefühl, dass wir uns diese Situationen niemals freiwillig aussuchen würden.

Dabei gehen viele Menschen bereits davon aus, dass unser Leben ein kontinuierlicher Veränderungs- und Wachstumsprozess ist und jede Erfahrung inkl. der Herausforderungen, Krisen und Rückschläge uns die Möglichkeit gibt, zu lernen, zu wachsen und uns so zu weiterzuentwickeln. Als Individuum genauso wie als Gemeinschaft insgesamt.

Viele spirituelle Traditionen betrachten die Herausforderungen, die uns im Leben begegnen, auch als Gelegenheit, bestimmte Lebenslektionen zu lernen, unserer Bestimmung oder dem Lebenssinn näher zu kommen.
Einige philosophische Traditionen glauben an das karmische Prinzip, d.h. dass wir die Erfahrungen machen, die wir für unsere spirituelle Entwicklung benötigen.

Die schamanische Sicht auf das Leben als Entwicklungsreise

Viele schamanische Traditionen betonen die Bedeutung von persönlichem und spirituellem Wachstum. Sie sehen das Leben als heilige Reise, als große Gelegenheit für Entwicklung und Selbsterkenntnis. Durch die Augen der SchamanInnen ist unsere aktuelle Lebensspanne dabei Teil einer viel größeren Reise, über viele Lebensspannen hinweg, wie eine kleine, winzige Szene aus einem viel größeren Film.

Eine Reise, auf die wir uns begeben mit der Absicht, unsere Kräfte und Potenziale freizulegen und mehr und mehr zu erkennen, wer wir wirklich sind. Und weil wir manche unserer Potenziale und vielleicht noch tief in uns verborgene Kräfte und Qualitäten nicht freilegen würden, wenn unser Leben einem immerwährenden paradiesischen Zustand gleichen würde, entscheiden wir uns immer wieder auch für herausfordernde Situationen – Krankheiten, Konflikte, Verluste, Herausforderungen aller Art – an denen wir wachsen können.

Wie Samen: Die meisten wachsen nur im Dunkeln…

Man sieht Kerstin, eine Frau Mitte 40 mit blonden langen Haaren, mit langem Rock im Schneidersitz auf einem Holzboden sitzend mit Blick auf ihr geöffnetes Medizinbündel - auf dem Tuch ca. 13 verschiedenfarbige Steine - und mit goldenen Glöckchen in den Händen, die sie über die Steine schwenkt.

Wie gehe ich mit herausfordernden Situationen um?

  • Akzeptanz und Annehmen: Anstatt gegen die Herausforderungen anzukämpfen, erlaube Dir, sie anzunehmen und sie als Teil Deiner Lebensreise zu betrachten.
  • Lernen und Wachsen: Jede Herausforderung bietet Dir die Möglichkeit zu lernen und zu wachsen. Indem Du Dich Deinen Herausforderungen zuwendest und sie als Entwicklungsgelegenheiten betrachtest, kannst Du Dein volles Potenzial entfalten.
  • Dankbarkeit praktizieren: Selbst in schwierigen Zeiten kannst Du dankbar sein für diese Gelegenheiten zu Deiner persönlichen Entwicklung.

 

Die drei entscheidenden Schlüssel, um Dein volles Potenzial zu entfalten

Damit es uns wirklich gelingt, an den Herausforderungen zu wachsen und unser volles Potenzial zu entfalten, gibt es drei entscheidende Schlüssel:

Inmitten einer Herausforderung:

Du musst wirklich bereit sein, in die Erfahrung einzutreten. Dazu musst Du Dich dafür entscheiden, dem Leben bedingungslos zu vertrauen: Wir müssen bereit sein anzunehmen, dass wir in jedem Moment unseres Lebens am absolut richtigen Ort sind, genau da, wo wir gerade sind, zu jeder Zeit und mit allen Umständen. Nur dann sind wir in der Lage, uns wirklich für diese Erfahrung zur Verfügung.

Das fällt uns typischerweise erstmal nicht leicht; außer in Momenten, die uns sowieso gerade schön und perfekt erscheinen. Das Vertrauen ins Leben, unser Einverstandensein mit allem, was ist, und die Hingabe daran sind immer deshalb immer unsere bewusste Entscheidung.

Inmitten einer Herausforderung oder danach:

Du musst Dir erlauben, die Perspektive zu wechseln:
Natürlich ist unser erster Impuls inmitten einer schwierigen Situation nicht, was wir hier lernen können, sondern wir wollen in erster Linie, dass diese Situation wieder verschwindet – die Krankheit, der Konflikt, der Rückschlag.

Deswegen kann sich dieser Shift Deiner Perspektive erstmal schwierig anfühlen – erlaube Dir trotzdem, dieser Frage nachzugehen:
Wenn Du Dir vorstellst, Du wärst der Drehbuchautor bzw. die Drehbuchautorin Deiner Geschichte: Du hättest das Stück geschrieben, die Abläufe geplant, die Rollen verteilt – und alles, um Dir Deine Entwicklungsgelegenheit zu schaffen – wenn Du also diese Situation, die Du lieber nicht hättest, genauso beabsichtigt hast: Wozu?

Im Laufe Deiner Lebensgeschichte:

Du musst die verborgenen Lehrer finden:
Wir alle haben offizielle Lehrer, die kennen wir. Und dann gibt es die Lehrer, die nicht buchstäblich in Form menschlicher LehrerInnen in Deinem Leben sind, sondern in anderen Formen daherkommen:

z.B. als schwerwiegende Lebenssituationen: Verluste, Trennungen oder andere schmerzhafte Erfahrungen, Unfälle oder Krankheiten, die es zu durchschreiten gilt. Menschen, die in Dir große Abneigung oder gar Hass wecken, die Du unerträglich findest.
Unerwartete, einen tiefen Eindruck in Dir hinterlassende Erlebnisse. Tiere, die Dich begleiten.
Wenn Du Deine Lebensgeschichte vor Deinem inneren Auge auftauchen lässt, wer sind diese verborgenen Lehrer?
Was sind die Geschenke, die Erkenntnisse und die Lektionen, was haben sie Dich gelehrt?

Was es nicht bedeutet, unsere Entwicklungsreise anzuerkennen

Manchmal denken wir, dass wenn wir dem Leben bedingungslos vertrauen und an die Entwicklungsgelegenheiten glauben, dies bedeutet, dass wir alles einfach geschehen und über uns ergehen lassen müssten. Das bedeutet es überhaupt nicht, denn natürlich bleiben wir gleichzeitig aktiv, gestalten mit und setzen uns für das ein, was uns wichtig ist. Dass wir wieder gesund werden z.B., oder dass wir glückliche Beziehungen haben, dass wir und andere gut behandelt werden. Dafür sind wir ja hier.

Stell Dir vor, Du gestaltest Dein Leben und die Welt aktiv mit, und gleichzeitig erkennst und nutzt Du Deine Entwicklungsgelegenheiten und befreist dadurch Dein ganzes Potenzial… Wer kannst Du dann sein?